Höxter (red). Unter der Moderation von Landrat Friedhelm Spieker sind die Kritiker der Bürgerinitiative „Unfallchirurgie zurück nach Höxter“ bei der Kreistagssitzung in der Aula des Kreishauses am Donnerstag-Abend auf die Verantwortlichen der Katholischen Hospitalvereinigung Weser-Egge getroffen. Nach der Absage von KHWE-Geschäftsführer Reinhard Spieß, im Rat der Stadt Höxter Rede und Antwort zum Weggang der Unfallchirurgie zu stehen, sprach dieser erstmals öffentlich vor einem politischen Gremium zu diesem Thema. Den Kreistag hielt Spieß für das geeignetere Gremium.

Die Aula war bis auf den letzten Platz mit Besuchern gefüllt, die interessiert den Ausführungen beider Seiten folgten. Für die Bürgerinitiative trug Prof. Dr. Werner Bader seine Sicht der Dinge vor. Es sei laut Dr. Bader ein großer Fehler gewesen, die Unfallchirurgie aus Höxter abzuziehen. Diese Fachabteilung sei von besonders elementarer Bedeutung und verzahnt mit den anderen Fachabteilungen im St. Ansgar Krankenhauses. Bader forderte zwei unabhängige Gutachten von externen Fachleuten zur Umstrukturierung im Bereich der Unfallchirurgie. Die KHWE konzentriere sich derzeit nur auf den Kreis Höxter und vernachlässige mit der Strukturänderung auch die niedersächsischen Nachbargemeinden, die zum Einzugsgebiet hinzu gehörten. Einen unsachlichen und emotionalen Umgang mit der Angelegenheit warf KHWE-Geschäftsführer der Bürgerinitiative vor. Laut Spieß käme die KHWE ihrem Versorgungsauftrag für den Kreis Höxter nach.

Orthopädie und Unfallchirurgie gehörten nach der Meinung von Reinhard Spieß untrennbar zusammen. Eine Rückverlagerung der Unfallchirurgie gefährde nur die Arbeitsplätze, so Spieß. Millionen Investitionen sind investiert worden, so habe man auch einen neuen Computertomograph (CT-Gerät) für Brakel angeschafft. Über die Arbeitsweise referierten anschließend noch Unfallchirurg Dr. Rolf Schulte und der orthopädische Chefarzt Dr. Rolf Haaker von der Katholischen Hospitalvereinigung Weser-Egge. Es sollte ein Versuch sein, die Wogen zu glätten. Eine Annäherung scheint aber nach dem Zusammentreffen in noch weitere Ferne gerückt.

Foto: red